HWUPS

Text aus dem Buch „Computerhardware für Fortgeschrittene“



Die USV-Batterie und ihre Wartung

Bei einer Online-USV und einer Line-Interactive-USV sind die Akkus ständig im Einsatz, bei einer Offline-USV müssen sie bereit stehen, wenn sie gebraucht werden. Wenn ein Akku ständig voll geladen ist und nicht beansprucht wird, verringert sich durch chemische Prozesse dessen nutzbare Kapazität. Bei einem ungepflegten Akku halbiert sich die mögliche Überbrückungszeit schon nach einem Jahr Dauerbetrieb. Um den Alterungsprozess zu verlangsamen, sollte die Steuerelektronik den Akku der UPS periodisch vollständig entladen und wieder aufladen. Das sollte in jeder Nacht oder zumindest wöchentlich geschehen. Das reduziert den Kapazitätsverlust des Akkus auf nur noch 10 % im ersten Jahr.
Sie wollen selbst testen, wie lange der Akku durchhält?
1. Schalten Sie alle PCs ein, aber stoppen Sie den Start im BIOS durch Drücken der „Entf“-Taste. Denn das Betriebssystem nimmt bei einer Abschaltung des PCs keinen Schaden, wenn nur das BIOS aktiv ist.
2. Schalten Sie den Bildschirm und alle anderen Geräte ein, die von der USV versorgt werden.
3. Trennen Sie die USV vom Netz. Stoppen und notieren Sie die Zeit, bis der Akku der USV leer ist. Eine Tiefentladung des Akkus wird von der Elektronik der USV verhindert.
4. Schalten Sie zuerst die (ohne Strom dastehenden) PCs und Geräte aus. Verbinden Sie die USV mit dem Stromnetz. Nach ein bis zwei Minuten ist der Akku schon wieder soweit geladen, dass ein Stromausfall von einigen Sekunden überbrückt werden kann. Jetzt können Sie den PC und alles andere einschalten. Nach einer Stunde sollte etwa die halbe Akkukapazität − je nach Typ − wieder erreicht sein.
Im realen Betrieb braucht ein PC mehr Energie als im BIOS-Standby, was die Überbrückungszeit verringert.

Für USV-Batterien wurden bisher meist wartungsfreie Blei-Säure-Akkus verwendet. „Wartungsfrei“ bedeutet hier, dass kein Wasser nachgefüllt werden muss, wie es früher bei Auto-Akkus notwendig war.
Die Hersteller geben oft eine Lebensdauer von fünf Jahren für den Akku an. Die Steuerelektronik sollte melden, wenn der Akku ausgetauscht werden muss. Den passenden Akku kaufen Sie beim Hersteller der USV, den Austausch können Sie selbst vornehmen.

Beispiele für USV-Anlagen

Die meisten USV liefern keine sinusförmige Ausgangsspannung, sondern eine trapezförmige oder rechteckige Spannung. Meist ist das kein Problem: Computernetzteile können auch unregelmäßige Wellenformen verarbeiten. Im Bild: Wellenform der Eingangs-Spannung (violett, Sinusform) und der Ausgangsspannung (gelb, Rechteckform) einer APC Back-UPS 550.


Bilder: Kleine USV 650 VA von hinten und vorn.
Diese USV schützt angeschlossene Netzwerkgeräte vor Überspannungen.
Rückseite, Oben rechts: Über diesen Netzwerkanschluss kann sich der PC über den Ladezustand und die Restlaufzeit informieren.
Oben Mitte: Wird ein von außen kommendes Netzwerkkabel über diese beiden Netzwerkanschlüsse geschleift, ist das Netzwerk vor Überspannungen geschützt.



Geöffnete USV

Bild: Batterieraum eines Datacenters
Diese Batterien überbrücken die Zeit, bis ein Dieselaggregat anspringt und die Stromversorgung übernimmt.


Bild: Notstromanlage im Gotthard-Basistunnel




 

 

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