Eine Kundin hatte mich gerufen, weil sie die Boot Sequenz ändern wollte, aber nicht ins BIOS kommen konnte. Sie hatte schon alle denkbaren und undenkbaren Tasten und Tastenkombinationen versucht.
Als erstes habe ich den PC aufgeschraubt und die Hauptplatine betrachtet. Der genaue Typ der Hauptplatine war wie üblich aufgedruckt. Mit einer Google-Suche nach dem Typ der Hauptplatine, gefolgt von „manual“, fand ich das Handbuch zur Hauptplatine und darin im Abschnitt „BIOS“ die Angabe, mit der Taste „Del“ käme man ins BIOS. Doch es klappte nicht.
Weil ältere Mainboards mitunter Probleme mit USB-Tastaturen haben (z. B. wenn die „native USB-Unterstützung“ im BIOS deaktiviert ist), versuchte ich es mit einer Tastatur am PS/2-Anschluss. Erfolglos.
Daraufhin habe ich die „CMOS-Batterie“ herausgenommen und nach einigen Minuten wieder eingesetzt. Beim nächsten Einschalten stellte das BIOS beim POST einen Checksummenfehler im CMOS-RAM fest und stellte mich vor die Wahl „Press F1 for Setup“ oder „Press F2 for Standard Settings“.
Mit einem Druck auf „F1“ gelangte ich ins BIOS und setzte zuerst alle Einstellungen auf „Standard“ („default“) . Danach stellte ich Datum, Uhrzeit und die Bootsequenz ein. Nach dem Speichern der Einstellungen funktionierte das BIOS wieder normal: man konnte mit der Entf-Taste das BIOS aufrufen.

Was war die Fehlerursache? Vor vielen Jahren gab mir ein Großhändler den Rat, bei der Inbetriebnahme jedes neuen Mainboards stets zuerst die BIOS-Einstellungen auf Standard zu setzen. Weil auf den langen Transportwegen durch Störspannungen, hervorgerufen zum Beispiel durch nahe Blitzeinschläge, Bits im CMOS-Speicher verloren gehen können. So etwas war hier passiert, vielleicht durch Überspannungsstöße in der Stromleitung.


 

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