Anleitung: wolcmd weckt PC auf

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Den PC zeitgesteuert wecken mit wolcmd.exe

Text aus dem Buch „Datensicherung für Anfänger“, Kapitel 12.2

Sie wollen einen PC in der Nacht aufwecken, um die Datensicherung zu starten? In einem lokalen Netz muss dazu an den PC ein spezielles Datenpaket, das „Magic Packet“ gesendet werden. Das Programm „Wake On LAN“ (WOL) kann das.

Haben Sie einen PC, der rund um die Uhr läuft? Der Dateiserver vielleicht? Der kann mit dem Scheduler ein „Aufwecksignal“ an alle gewünschten PCs schicken, die daraufhin die nächtliche Sicherung starten können.

Download

Das Programm „WOLCMD.EXE“ kann von der Webseite  https://www.depicus.com/wake-on-lan/wake-on-lan-cmd  heruntergeladen werden. Speichern Sie die heruntergeladene Datei WOLCMD.EXE zweckmäßigerweise im Ordner C:\Windows\System32.

Parameter ermitteln

Das Programm kann als Befehl in einer Stapeldatei gestartet oder in der Testphase als Befehl an der Eingabeaufforderung. Ein Beispiel:
wolcmd 10-dd-b1-a0-b4-22 192.168.178.34 255.255.255.0
• Der erste Parameter des WOLCMD-Befehls ist die sogenannte MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse, auch „Physikalische Adresse“ genannt). Jede Netzwerkkarte bekommt von ihrem Hersteller diese weltweit eindeutige 48-Bit-Adresse „eingebrannt“. Durch diese „Seriennummer“ lässt sich jede Karte eindeutig adressieren. WOLCMD akzeptiert die MAC-Adresse auch ohne Bindestriche.
• Als zweiter Parameter folgt die IP-Adresse des zu weckenden PCs.
• Der dritte Parameter ist die vom DHCP-Server des Routers verwendete Netzwerkmaske.
Wie ermittelt man diese Werte?

Wenn man Zugang zum aufzuweckenden PC hat

Man kann man alle drei Werte mit dem Befehl  ipconfig /all  an der  Eingabeaufforderung  ermitteln.

Wenn der PC weit entfernt ist

Ist der PC weiter entfernt, kann man seine Daten über das Netzwerk ermitteln.

  • Mit dem Befehl getmac /v /s 192.168.1.150 (statt der IP-Adresse kann man auch den Netzwerknamen des PCs angeben) kann man die MAC-Adresse ermitteln. Beim eigenen PC funktioniert es, bei einem anderen PCs verhindert oft die Firewall eine Auskunft.
  • Zweite Möglichkeit: Schicken Sie einen  ping  an den entfernten PC. Als Parameter können Sie den Netzwerknamen des PCs oder dessen IP-Adresse angeben. Hängen Sie ein -4 hintenan, um damit der angepingte PC seine IPv4-Adresse zurückmeldet.
  • Dritte Möglichkeit: Der DSL-Router kennt die IP-Adressen aller angeschlossenen Netzwerkgeräte. Meine Fritz! Box zeigt über „Heimnetz“ → „Heimnetzübersicht“ die vorhandenen PCs einschließlich ihrer IP-Adresse an.

Aus der IP-Adresse muss ich noch die MAC-Adresse des PCs „Klaus-Versand“ ermitteln. Dazu schicke ich ein Ping an seine Adresse (IP-Adresse oder Netzwerkname: ping Klaus-Versand -4). Danach frage ich mit dem Befehl  arp -a  den ARP-Cache ab. ARP verwaltet die Zuordnung von MAC- zu IP-Adressen. Neben jeder IP-Adresse steht die zugehörige MAC-Adresse.

Prüfen, ob der PC „wach“ ist

Will man einen entfernten PC testen, ob er erreichbar ist, kann man eine Stapeldatei wie die folgende verwenden:

SET PC-NAME=192.168.178.72
REM PC-NAME kann IP-Adresse oder Netzwerkname sein
:START
REM Pruefen, ob der PC %PC-NAME% im Netzwerk erreichbar ist
net view \\%PC-NAME% >nul 2>nul
if errorlevel 1 (GOTO KeinNetz) else GOTO NetzOK

:KeinNetz
  REM Der PC %PC-NAME% ist nicht erreichbar!
  ECHO Beliebige Taste druecken fuer neuen Versuch
  PAUSE
  GOTO START

:NetzOK
  ECHO Der PC %PC-NAME% ist erreichbar. 
  PAUSE

Aufwecken funktioniert nicht

Vorab ein Hinweis: WOL funktioniert nur, wenn der PC normal heruntergefahren worden ist, ohne ihn vom Stromnetz zu trennen. Das Aufwecken ist ohne die +5VStandBy Spannung des Netzteils nicht möglich.

Wenn das Aufwecken nicht funktioniert, müssen Sie sich auf den Weg zu dem widerspenstigen PC machen. Tun Sie folgendes:

  • Als Nutzer mit Administratorenrechten anmelden. Im Gerätemanager in den Eigenschaften der Netzwerkkarte im Register „Energieverwaltung“ einstellen, dass Magic Packets erlaubt sind („Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“). „Nur Magic Packet kann Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“ bleibt nicht angekreuzt.
  • Wenn es immer noch nicht funktioniert, suchen Sie im BIOS nach dem Power Management oder der APM-Konfiguration (Advanced Power Management). Dort können Sie auswählen, welche Ereignisse den PC einschalten dürfen.
  • Erlauben Sie das „Wake by PCI“ bzw. „Wake by PCIe“ oder „Einschalten durch PCI-E“. Dadurch kann der PC aufgeweckt werden, indem ihm ein anderer PC ein „Magic Packet“ schickt. „Wake by Modem“ ist nicht nötig. Wenn Sie diese Einstellmöglichkeiten im BIOS nicht finden, ist das Mainboard vermutlich zu alt und das Aufwecken wird wohl nicht gelingen.
  • Verhindern Sie, dass die Netzwerkkarte „einschläft“. Kontrollieren Sie dazu im Gerätemanager die Eigenschaften der Netzwerkkarte: Im Register „Energieverwaltung“ gibt es den Eintrag „Gerät kann Computer ausschalten, um Energie zu sparen“. Manche PCs lassen sich aus dem Ruhezustand nicht aufwecken. Probieren Sie, ob das Aufwecken aus dem Ruhezustand funktioniert! Wenn nicht, dann müssen Sie diese Energiesparfunktion deaktivieren.
  • Ebenfalls im Power Management: Wenn es einen Eintrag „Deep-Sleep-Control“ gibt, stellen Sie diesen auf „Disabled“.
  • Der Netzwerkchip befindet sich nicht auf der Hauptplatine, sondern in einer separaten Netzwerkkarte? Wahrscheinlich müssen Sie die Netzwerkkarte mit der Hauptplatine mit einem speziellen zweipoligen Kabel verbinden, damit das Eintreffen eines Magischen Pakets an die Hauptplatine gemeldet wird.


 


 

Skills

Posted on

19. März 2024

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