Datenfluss an Microsoft reduzieren
Schon im August 2015 warnte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Windows 10 verwandle den Computer „in eine Art private Abhöranlage“. Wie können Sie das Absaugen von Informationen bremsen?
Problemberichte an Microsoft abschalten
Wenn ein Programm oder ein Gerätetreiber wegen eines Fehlers den Dienst quittiert, erschien bei Windows XP ein Fenster, in dem Sie gefragt werden, ob Sie einen Problembericht an Microsoft schicken wollen. Windows 10 versendet den Fehlerbericht automatisch, ohne Rücksprache. Darin sind Name und Versionnummer des abgestürzten Programms sowie Datum und Uhrzeit enthalten − und wer weiß was noch alles. Angeblich bekommt man manchmal Problemlösungen direkt von Microsoft. Mir ist das noch nie passiert.
Über „Einstellungen“ → „Datenschutz“ → „Diagnose und Feedback“ können Sie die „Diagnosedaten“ auf „Erforderliche Diagnosedaten“ begrenzen. Ganz abschalten ist nicht möglich. Microsoft braucht diese Rückmeldungen, um während der halbjährlichen Updates festzustellen, bei welchen Gerätekonfigurationen die Updates fehlschlagen und nachgebessert werden müssen.
Unter „Feedbackhäufigkeit“ sollten Sie „Nie“ einstellen.
Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit
Möchten Sie am Windows-Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit teilnehmen?
Windows 7 und Nachfolger schicken im Rahmen des „Programms zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit“ jede Menge Infos über Ihren Computer an Microsoft. Das Programm ist standardmäßig aktiv, sammelt Infos zur Software, zur Hardware sowie zu Windows selbst und sendet sie an Microsoft.
Ich traue Microsoft nicht. Und nachdem Microsoft im Zusammenhang mit Windows 8 alle Wünsche seiner Tester zur Wiedereinführung des Start-Buttons ignoriert hatte, glaube ich nicht, dass meine Meinung etwas zählt. Wie schaltet man den Datensammler ab?
Windows 10 Pro: Starten Sie Gpedit, den „Editor für lokale Gruppenrichtlinien“. Gehen Sie zu „Computerkonfiguration“ → „Administrative Vorlagen“ → „System“ → „Internetkommunikationsverwaltung“ → „Internetkommunikationseinstellungen“. Klicken Sie doppelt auf „Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit deaktivieren“ und markieren Sie „Aktiviert“, um es auszuschalten.
Windows 10 Home:
Mit regedit den Registry-Editor starten und zum Pfad „HKLM\SOFTWARE\Policies \Microsoft\SQMClient\Windows“ gehen. Wenn die Schlüssel SQMClient und Windows nicht vorhanden sind, erstellen Sie diese, indem Sie zuerst mit der rechten Maustaste auf „Microsoft“ klicken und im Kontextmenü „Neu“ → „Schlüssel“ und „SQMClient“ eintippen. Mit einem Rechtsklick auf den neu erstellten SQMClient, „Neu“ → „Schlüssel“ und „Windows“ erstellen. Einen neuen DWORD „CEIPEnable“ erstellen und den Wert „0“ eintragen.
Spionage des Media-Players abschalten
In der Standardeinstellung („Expresseinstellungen“ bzw. „Empfohlene Einstellungen“) berichtet der Media-Player im Hintergrund, welche Musik und Filme Sie abspielen. Er übermittelt auch Informationen zur PC-Hardware und zur Verwendung der Software an Microsoft. Diese Datenübertragung kann man verhindern.
Im Media Player 12 (Windows 7, 8, 10) klicken Sie auf „Organisieren“ → „Optionen“ → „Datenschutz“. Entfernen Sie alle Haken in den Bereichen „Erweiterte Wiedergabe- und Gerätefunktionen“ und „Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit“.