- Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Virtuelle Maschine?
- Übersicht: Was ist VMware?
- Technische Voraussetzungen
- VMware Player installieren
- Fertige virtuelle Maschine herunterladen
- Eine neue virtuelle Maschine erstellen
- VMware Player benutzen
- Virtuelle Maschine schneller starten
- Ein vorhandenes Windows virtualisieren
- Lizenz
- Verwandte Themen
- Übersicht Software
- Virtuelle Maschinen
Was ist eine Virtuelle Maschine?
Eine „Virtuelle Maschine“, abgekürzt „VM“, ist das Abbild eines realen Computers, der als „Gast“ auf einem Computer, den „Hostsystem“ oder „Wirtssystem“, simuliert wird. Dem Gast-Betriebssystem wird gewissermaßen vorgetäuscht, es hätte einen eigenen PC – dabei läuft es nur in einer sogenannten „Sandbox“ (Sandkasten) im Betriebsystem des Wirts. Aus Sicht des Wirtssystems ist es nur eine Anwendung in einem eigenen Fenster. Wenn man das Fenster maximiert, sieht man nur noch das virtuelle System.
Für die Virtualisierung brauchen sie zweierlei:
- Eine oder mehrere virtuelle Maschinen, gespeichert als große Datei oder Ordner. Diese Datei kann erzeugt werden
- entweder indem von einem funktionierenden Betriebssystem eine virtuelle Kopie hergestellt wird, z. B. mit dem „VMware Converter“
- oder durch Installation einer neuen Virtuellen Maschine „von Grund auf“.
- Sie müssen ein „Abspielprogramm“ auf Ihrem Computer installieren, z. B. den „VMware Player“ oder die „VMware Workstation“.
Übersicht: Was ist VMware?
Die Firma VMware stellt Software für virtuelle Betriebssysteme her. Wichtige Produkte sind:
- VMware Converter wandelt ein funktionierendes System (eine physikalische Maschine) in eine virtuelle Maschine (VM) um.
- VMware Workstation führt virtuelle Maschinen auf Windows-Hosts aus. Als Upgrade vom kostenlosen VMware Player kostet die Lizenz 166 Euro.
- VMware Fusion ist ein mit VMware Workstation vergleichbares Produkt für Apple-Rechner mit macOS. Damit können parallel zu macOS auch Windows, Linux oder macOS in virtuellen Maschinen laufen.
- VMware Player ist eine für den persönlichen und nicht-kommerziellen Gebrauch kostenlose Version von VMware Workstation, mit der fertig eingerichtete virtuelle Maschinen „abgespielt“ werden können. Es können auch virtuelle Maschinen neu erstellt werden.
VMware Player kann – im Unterschied zu VMware Workstation – virtuelle Maschinen nicht im Hintergrund laufen lassen, keine „Snapshots“ anlegen, keine virtuellen Maschinen klonen und hat weniger Funktionen.
VoraussetzungenDamit auf einem PC virtuelle Maschinen lauffähig sind, muss die Virtualisierung im BIOS freigeschaltet (enabled) werden. Bei CPUs ab dem Jahr 2006 sollte das möglich sein. Prüfen Sie gegebenenfalls, ob „VT-x Support“ bei Intel-CPUs bzw. „AMD-V-Support“ freigegeben („enabled“) ist. |
BIOS-Einstellungen am Beispiel eines ASUS BIOS
Im BIOS-Hauptmenü gehen Sie zum Menüpunkt „Erweitert“ (Advanced). Von dort gehen Sie zum Untermenü „CPU-Konfiguration“. |
Im Untermenü „CPU Konfiguration“ finden Sie eine Zeile Intel VT-x Technology: Supported. Das bedeutet zunächst nur, dass diese Technologie verfügbar ist, doch sie ist standardmäßig deaktiviert. Weiter unter finden Sie eine Zeile Intel Virtualization Technology und hier müssen Sie den Wert auf „Aktiviert“ stellen! Danach mit F10 speichern. |
VMware Player installieren
Den kostenlosen VMware Player finden Sie auf https://www.vmware.com/products/workstation-pro/workstation-pro-evaluation.html, wahlweise für Windows- oder Linux-Gastsysteme. Bei der Installation werden gleichzeitig VMware Workstation und VMware Player installiert. VMware Workstation brauchen wir nicht (weil teuer), der VMware Player genügt. Ändern sie bei Gelegenheit die Voreinstellung, dass .vmx-Dateien mit dem VMware Player und nicht mit VMware Workstation geöffnet werden sollen.
Es gibt drei Möglichkeiten, zu einem virtuellen Betriebssystem zu kommen:
- Sie finden im Internet ein geeignetes fertiges System,
- Sie installieren selbst ein neues System,
- Sie wandeln ein vorhandenes Betriebssystem in ein virtuelles Betriebssystem um.
Eine fertige virtuelle Maschine herunterladen
Sie wollen mit einem virtuellen Windows experimentieren? Sie brauchen es nicht selbst installieren. Auf https://developer.microsoft.com/en-us/microsoft-edge/tools/vms/#downloads stellt Microsoft fertige virtuelle Maschinen als ZIP-Datei bereit (eigentlich, damit Software-Entwickler damit Edge und den Internet Explorer testen können). Die Lizenz für Windows 7 Enterprise und Windows 10 Enterprise ist 90 Tage gültig. Das Passwort lautet Passw0rd!. Es handelt sich um eine 64-Bit-Version vom Herbst 2018 in englischer Sprache. Die Tastatur können Sie über die „Control Panel“ → „Change Keyboards“ auf Deutsch umstellen, ebenso auch die „Display language“, nachdem Sie das deutsche Sprachpaket als optionales Windows Update heruntergeladen haben.
Mit VMware eine virtuelle Maschine neu erstellen
Starten Sie den VMware Player. In der linken Fensterhälfte sehen Sie die bereits installierten Maschinen: Auf meinem PC sind das Windows 7 und Windows XP. Um eine neue Maschine zu erstellen, klicken Sie auf „Create a New Virtual Machine“. Der „New Virtual Machine Wizard“ fragt zuerst, ob die Installation von DVD oder von einem ISO-Disk-Image erfolgen soll. Legen Sie die Installations-DVD ein bzw. wählen Sie die entsprechende ISO-Installationsdatei aus. Klicken Sie dann auf „Next“. |
Sie können jetzt
Eine VM mit Windows 10 erstellen oder
Eine VM mit Windows 11 erstellen.
VMware Player benutzen
Starten Sie den VMware Player. Markieren Sie die gewünschte Maschine und klicken Sie auf des grüne Dreieck darüber. Auch ein Doppelklick ist möglich.
Merken Sie sich die Tastenkombination Strg-Alt: Damit und einem anschließenden Mausklick können Sie zwischen Host und VM wechseln.
Vorschlag: Bei jeder virtuellen Maschine sollten Sie mit einem Rechtsklick auf eine freie Stelle des Desktops die „Anzeigeeinstellungen“ aufrufen und über die Bildschirmauflösung festlegen, wieviel Platz das virtuelle Windows auf Ihrem Bildschirm einnehmen darf.
Virtuelle Maschine schneller starten
Alle virtuellen Maschinen sind vermutlich im Ordner C:\Benutzer\(Nutzer)\Dokumente\Virtual Machines\ gespeichert, jede in einem eigenen Ordner.
Erstellen Sie eine Verknüpfung auf dem Desktop, die auf die .vmx-Datei im entsprechenden Ordner verweist, z. B. auf
"C:\Benutzer\(Nutzer)\Dokumente\Virtual Machines\Windows 10 x64\Windows 10 x64.vmx" . Unter „Ausführen in“ tragen Sie den Pfad "C:\Benutzer\(Nutzer)\Dokumente\Virtual Machines\Windows 10 x64" ein.
Übrigens: Indem Sie diesen Ordner sichern und bei Bedarf zurücksichern, können Sie zu einer früheren Version der VM zurückkehren.
Ein vorhandenes Betriebssystem virtualisieren
Eine ausführliche Anleitung finden Sie hier.
Lizenz
Wenn Sie, wie oben beschrieben, eine neue VM erstellt und Windows installiert haben, brauchen Sie für Windows eine Lizenz. Und für alle Programme, die Sie installieren werden, ebenfalls.
Wenn Sie ein vorhandenes, lizensiertes Betriebssystem mit VMware Converter virtualisiert haben und das Original anschließend nicht mehr benutzen, brauchen Sie eigentlich keine neue Lizenz. Allerdings sind während der Virtualisierung alle bisherigen Hardware-Treiber durch VMware-Treiber ersetzt worden. Windows „denkt“ jetzt, dass es auf einen neuen Computer kopiert worden ist. Bei derart umfangreichen Hardware-Änderungen vermutet Windows eine „Raubkopie“.
Ein virtualisiertes Windows 7 meldete deshalb, die Lizenz sei wegen Hardwareänderung nicht mehr gültig. In der Regel erfolgt sofort oder nach einigen Tagen die Aufforderung zu einer telefonischen Aktivierung. Diese verläuft in der Regel erfolgreich.
Beobachtungen mit Windows XP
Netzwerkverbindung
Auf Anhieb funktioniert das Netzwerk nicht.
Lösung 1: „Virtual Machine Settings“ Umstellung Network Adapter von Bridged auf NAT: Used to share the host’s IP address
IPCONFIG meldet
192.168.198.128 eigene Adresse
192.168.198.2 Standardgateway (lässt sich anpingen)
192.168.172.1 Standardgateway (lässt sich NICHT anpingen)
Explorer des Clients zeigt Macintosh HD, aber nicht den eigenen Host
Mac Finder zeigt den Host, aber nicht den Client