- Inhaltsverzeichnis
- ipconfig – Anzeigen der Netzwerkkonfiguration
- ping – Einen Übertragungsweg testen
- net share – Ressourcen freigeben
- net use – Zugriff auf Freigaben nutzen
- net user – Benutzer des PC und ihre Berechtigungen
- net view – PCs und deren Netzwerkfreigaben
- SMB – net view und das SMB1-Problem
- Verwandte Themen
- Übersicht Kommandozeilenbefehle
- Übersicht Netze
- Benutzergruppen und -rechte
ipconfig
Öffnen Sie die Eingabeaufforderung, geben Sie den Befehl ipconfig ein und drücken Sie Enter. Ein Bericht wird angezeigt. Sie sehen eine Auflistung aller Netzwerkkarten („Netzwerkgeräte“) einschließlich der IP-Adressen. Mit ipconfig /all erhalten Sie zusätzliche Informationen, z. B. den Netzwerknamen Ihres PC. So sieht die Bildschirmausgabe aus (gekürzt):
C:\Users\Administrator>ipconfig Ethernetadapter "LAN-Verbindung": Beschreibung. . . . . . . : Realtek RTL8168 Gigabit Ethernet NIC IP-Adresse. . . . . . . . : 192.168.11.29 Subnetzmaske. . . . . . . : 255.255.255.0 Standardgateway . . . . . : 192.168.11.1
Wenn die IP-Adresse mit einer der folgenden Zahlen anfängt
• 10.
• 172.16. bis 172.31.
• 192.168.
dann befindet sich Ihr PC in einem lokalen Netz. Der Zugang zum Internet wird über einen Router hergestellt, der seine externe (öffentliche) Adresse vom Internetprovider erhält.
Wenn die IP-Adresse mit 169.254. beginnt, hat der PC weder das Internet noch einen Router gefunden. Internetzugang ist nicht möglich.
Wenn die IP-Adresse mit keiner der aufgeführten Zahlenkombinationen beginnt, ist der PC ohne den Schutz durch einen zwischengeschalteten Router direkt mit dem Internet verbunden.
Netzwerknamen eines PCs ermitteln
Damit Computer untereinander kommunizieren können, brauchen sie eindeutige Bezeichnungen. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Computer im Netzwerk zu finden: über seinen Netzwerknamen oder über seine IP-Adresse. Einen Netzwerknamen, der auch als Host-Name bzw. NetBIOS-Name bezeichnet wird, hat jeder Computer bereits während der Installation bekommen, selbst wenn er (noch?) nicht zu einem Netzwerk gehört.
Der Netzwerkname wird im Fenster „System“ angezeigt. Ins Fenster „System“ kommen Sie entweder mit der Tastenkombination Windows-Taste und Pause-Taste oder über den Windows Explorer mit einem Rechtsklick auf „Computer“ und anschließend auf „Eigenschaften“. Im Abschnitt „Einstellungen für Computernamen“ wird der aktuelle Name angezeigt.
Details: Hostnamen ändern
Wenn der Name wenig einprägsam ist, wird empfohlen, einen anderen Namen zu vergeben, der den PC treffend beschreibt. Öffnen Sie das Fenster „System“. Mit einem Klick auf „Einstellungen ändern“ und anschließend auf „Ändern“ können Sie einen neuen Namen vergeben. Oder gehen Sie über „Start“ → „Einstellungen“ → „System“ → „Info“ → „Diesen PC umbenennen“. Um Probleme mit älterer Hard- und Software zu vermeiden, sollte der Name nur aus Buchstaben und Ziffern bestehen und maximal 15 Zeichen lang sein. Von Leerzeichen und den Zeichen \:/*?“<>|ß sowie von Umlauten wird abgeraten.
Nach einer Namensänderung muss der PC neu gestartet werden.
Eine andere Möglichkeit, den Netzwerknamen zu ermitteln, gibt es an der Eingabeaufforderung. Dabei erfahren Sie auch die IP-Adressen des PCs, des Routers (Standardgateway) und des DNS-Servers. Wenn Sie an der Eingabeaufforderung den Befehl ipconfig /all eingeben und Enter drücken, erhalten Sie einen ausführlicheren Bericht, ähnlich wie der folgende:
Windows IP-Konfiguration Hostname . . . . . . . : NOTEBOOK2 Knotentyp . . . . . . : Broadcastadapter Ethernetadapter "LAN-Verbindung": Beschreibung . . . . . : Realtek RTL8168 Gigabit Ethernet NIC Physikalische Adresse . : 00-71-33-45-2D-1E DHCP-aktiviert . . . . : Nein IP-Adresse . . . . . . : 192.168.11.29 Subnetzmaske . . . . . : 255.255.255.0 Standardgateway . . . . : 192.168.11.1 DNS-Server . . . . . . : 192.168.11.1
Spezielle Anwendungen:
ipconfig /release gibt ihre IP-Adresse frei.
ipconfig /renew fordert anschließend vom DHCP-Server eine neue IP-Adresse an.
ipconfig bietet auch Optionen zum Löschen des DNS-Cache. In diesem Cache werden die Ergebnisse von DNS-Anfragen abgelegt, damit dafür keine neuen Anfragen an DNS-Server nötig sind und unnötiger Traffic vermieden wird. Mit ipconfig /displaydns zeigen Sie alle im DNS-Cache vorhandenen Einträge an.
Mit ipconfig /flushdns leeren Sie den DNS-Cache.
Die „physikalische“ Adresse (MAC-Adresse) ermitteln
Der Befehl ipconfig /all zeigt auch die eigene „physikalische Adresse“ an.
Die eigene MAC-Adresse sowie die MAC-Adresse entfernter PCs kann mit dem Befehl getmac /v /s 192.168.1.150 ermittelt werden. Es kann wahlweise die IP-Adresse oder der Netzwerkname eingesetzt werden. Bei der IP-Adresse eines anderen PCs verhindert oft die Firewall eine Auskunft.
Sollte man besser den Netzwerknamen oder die IP-Adresse verwenden?
Für beide Varianten gibt es Vor- und Nachteile.
• Wenn der PC seine IP-Adresse von einem Router zugewiesen bekommen hat (über DHCP), kann die IP-Adresse wechseln, beispielsweise wenn der Router auf Werkskonfiguration zurückgesetzt wird. Insofern wäre es besser, den Alphanumerischen Computernamen zu verwenden.
• Wenn ein PC gerade erst hochgefahren ist, dauert es eine Weile, bis er seinen Netzwerknamen im Netzwerk bekannt gemacht hat. Über die IP-Adresse ist er sofort erreichbar.
ping
Mit diesem Befehl kann man die Internetverbindung testen. Ping sendet kleine Datenpakete an eine anzugebende Adresse und dokumentiert die Wartezeit bis zur Antwort. Als Adresse kann eine IPv4-Adresse eingesetzt werden (zum Beispiel die vom DSL-Router), der Netzwerkname eines PCs oder eine Web-Adresse.
Mit ping /? erhält man Hilfe zum Befehl. Die wichtigsten Parameter sind:
ping 192.168.178.1 | Sendet vier Datenpakete an das Gerät mit der Adresse 192.168.178.1. |
ping -a Chef-PC -4 | zeigt die IP-Adresse des „Chef-PC“ an. Wegen des -4 wird nur die IPv4-Adresse angezeigt. |
ping -a 192.168.178.1 | Wie vorher, zusätzlich wird zur Adresse 192.168.178.1 der zugehörige Hostname (die DNS-Adresse) angezeigt. |
ping -l 256 google.de | Sendet Datenpakete an Google mit einer Länge von 256 Byte anstelle der Standardlänge von 32 Byte. |
ping -n 20 google.de | Sendet 20 Datenpakete an Google. |
ping -t google.de | Sendet fortlaufend Datenpakete an Google. Abbruch ist mit Strg-C möglich, mit Strg-Untbr erhält man eine Statistik. |
net share
Mit diesem Befehl können Ressourcen eines PCs für den Netzwerkzugriff freigegeben werden. Zwei Beispiele:
net share Urlaub=c:\users\Klaus\Documents\Urlaub
net share Fotos="d:\My Photos" (Pfad in Anführungszeichen, weil im Namen ein Leerzeichen enthalten ist)
Ohne weitere Angaben bekommt Benutzergruppe „Jeder“ nur Leserechte.
Es sind zusätzliche Angaben möglich, z. B. für welche Benutzer die Freigabe gilt, ReadOnly u. a.
net share Fotos="d:\My Photos" /grant:Klaus,All /grant:Alina,Read
Gibt Klaus alle Rechte und Alina nur das Leserecht.
net share Fotos /DELETE löscht die Freigabe „Fotos“.
Mit net help share erhalten Sie die Dokumentation zum Befehl angezeigt.
Eine andere Möglichkeit der Freigabe: Mit dem Windows Explorer
- Klicken Sie den freizugebenden Ordner im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste an. Klicken Sie im Kontextmenü auf „Zugriff gewähren“ und den Befehl „Bestimmte Personen“.
- Geben Sie den Namen des Benutzerkontos ein, für das Sie die Freigabe einrichten wollen. Sie können mit „Hinzufügen“ auch ein bestehendes Konto auswählen.
- In der Spalte „Berechtigungsebene“ legen Sie fest, ob dieser Benutzer im freizugebenden Ordner nur Leserechte oder Lese-/Schreibrechte bekommt.
- Klicken Sie auf „Freigabe“, um die Einstellungen zu speichern.
Eine weitere Möglichkeit der Freigabe: Mit dem shrpubw-Wizard
Drücken die Windows-Taste + R und geben Sie shrpubw in die Öffnen-Zeile ein.
Nach Klick auf „Durchsuchen“ wählen Sie den freizugebenden Ordner. Legen Sie einen Freigabenamen fest (je nach Netzwerk werden nur die erste acht oder vierzehn Zeichen berücksichtigt).
Legen Sie fest, ob andere Benutzer Vollzugriff oder schreibgeschützten Zugriff bekommen.
net use
Mit diesem Befehl kann man einer Netzwerkressource einen Laufwerksbuchstaben zuweisen, siehe Anleitung.
Wenn Sie unter Windows 10 oder 11 die Netzwerknamen anstelle von IP-Adressen benutzen wollen, müssen Sie vorher das SMB1-Protokoll freischalten, siehe die Anmerkung 1 zu net view
net user
Mit diesem Befehl kann man lokale Benutzer einrichten, verwalten und entfernen. Siehe hier.
net view
Servername | Beschreibung |
\\FRITZ-NAS | FRITZ!Box |
\\KLAUS-IMAC | Klaus iMac |
Der Befehl wurde erfolgreich ausgeführt. |
Der Befehl net view zeigt eine Liste der erreichbaren PCs der Arbeitsgruppe an.
Mit net help view erhält man Hilfe zum Befehl.
Anmerkung 1:
Der Befehl net view dient dazu, die verfügbaren Netzwerkressourcen zu ermitteln. Ein PC, auf dem keine einzige Ressource freigegeben worden ist (was z. B. mit dem Befehl net share möglich gewesen wäre), wird folglich nicht angezeigt.
Anmerkung 2
Einige Netzwerkgeräte, zum Beispiel die Fritz!Boxen und zahlreiche NAS-Geräte, kommunizieren ihre Netzwerknamen über das veraltete SMB1-Protokoll. Seit dem Update 2017-09 ist in Windows 10 das SMB1-Protokoll deaktiviert. Um auf alle Geräte zugreifen zu können, müssen Sie das SMB1 Protokoll folgendermaßen aktivieren:
• Tippen Sie „features“ in das Suchfeld ein.
• Klicken Sie auf das Suchergebnis „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“.
• Suchen Sie in der Liste „Unterstützung für die SMB 1.0/CIFS-Dateifreigabe“ und klicken Sie auf das Plus-Zeichen davor.
• Entfernen Sie das Häkchen vor „SMB 1.0/CIFS-Client automatisch entfernen“.
• Setzen Sie ein Häkchen bei „SMB 1.0/CIFS-Client“ und bestätigen Sie mit „OK“.
Nach einem Neustart werden die Netzwerknamen angezeigt. Mehr dazu beim Microsoft Service.
Weitere Nutzungsmöglichkeiten
Wenn Ihnen net view die verfügbaren PCs aufgelistet hat, können Sie anschließend jeden einzelnen PC nach dessen Ressourcen abfragen. Hängen Sie an den Befehl net view ein Leerzeichen, zwei Backslash und dahinter wahlweise den Netzwerknamen oder die IP-Adresse des gewünschten PCs an, zum Beispiel
net view \\klaus-imac oder net view \\192.168.178.33 .
Die IP-Adresse eines PCs können Sie mit dem Befehl ping \\klaus-imac -4 herausfinden. Der Parameter -4 bewirkt, dass die IPv4-Adresse angezeigt wird.
Probleme
Sie bekommen nur die Meldung Es sind keine Einträge in der Liste oder eine andere Fehlermeldung?
Wenn Sie mit Windows 10 arbeiten, beachten Sie obige Anmerkung 2 zum veralteten SMB1-Protokoll und versuchen Sie es danach noch einmal.
Hintergrundinfo: Die über Netzwerk verbundenen PCs wählen automatisch einen PC aus ihrer Mitte, der die Liste der PCs und ihrer freigegebenen Ressourcen erstellt. Wenn Sie an Ihrem PC den Befehl net view eingeben, sucht Ihr PC nach dem Verwalter-PC, der diese Liste hat. Das Problem dabei: Wenn der bisherige Verwalter ausfällt (z. B. weil er heruntergefahren worden ist), kann es fast eine Stunde dauern, bis die PCs einen neuen Verwalter gewählt haben und dieser alle PCs abgefragt hat.
Wenn ein PC erst vor einigen Minuten hochgefahren worden ist, wird er wahrscheinlich nicht gefunden.
Lösung: Sie können einen konkreten PC unter Umgehung des Verwalter-PCs über seine IP-Adresse abfragen, z. B. net view \\192.168.1.21
Mehrere Arbeitsgruppen
net view /DOMAIN
zeigt die vorhandenen Domänen oder Arbeitsgruppen an (wenn Sie Glück haben).
net view /DOMAIN:Domänenname
zeigt die Computer in der angegebenen Domäne oder Arbeitsgruppe an.
net view \\Computername /DOMAIN:Domänenname
zeigt die freigegebenen Ressourcen des Computers an (wenn Sie Glück haben).
net use m: \\klaus-imac\documents /DOMAIN:Workgroup
Vielen Dank für diese nützliche Übersicht! Mein Freund bildet sich momentan in der Netzwerktechnik weiter und ich wollte ihn beim Lernen unterstützen. Ich bin mir sicher, dass ihm dieser Beitrag weiterhelfen wird. Danke!
LG