(aus meinem Buch: Software-Grundlagen, Kapitel 10.4 „Windows 11 installieren“, erweitert)
Voraussetzungen für die Installation
Um Windows 11 installieren zu können, benötigen Sie
- ein aktiviertes TPM 2.0 Modul,
- Secure Boot,
- eine geeignete CPU
Wenn Ihr PC eine der drei Anforderungen nicht erfüllt, können Sie Windows 11 trotzdem installieren.
Sie müssen dazu ein „angepasstes“ Installationsmedium erstellen. Dazu kenne ich drei Möglichkeiten:
1. Erstellen Sie ein Installationsmedium mit dem Programm Rufus. Sie können dann den Abschnitt „TPM-Konfiguration“ überspringen.
2. Entfernen einer Datei aus den Installationsdateien.
- Laden Sie zunächst den Windows-11-Assistenten als ISO-Datei auf Ihren Computer herunter.
- Legen Sie nun einen neuen Ordner an. Öffnen Sie die ISO-Datei per Doppelklick. Kopieren Sie den gesamten Inhalt in den neu angelegten Ordner.
- Suchen Sie im Ordner „sources“ die Datei „appraiserres.dll“. Löschen Sie diese Datei.
- Starten Sie die Setup-Datei. Die Prüfung der Systemanforderungen wird übersprungen, die Installation sollte problemlos durchlaufen.
3. Wenn Sie die Installation von Windows 11 mit dem Befehl setup /product server starten, wird die Hardwareprüfung (möglicherweise) übersprungen.
Lesen Sie hier, wie Sie ein „normales“ Installationsmedium (DVD oder USB-Stick) mit Windows 11 darauf erstellen können.
TPM 2.0
Bis Sommer 2021 wurden Computer und Hauptplatinen in der Regel mit deaktiviertem TPM ausgeliefert. So prüfen Sie, ob TPM 2.0 bereits aktiviert ist:
Tippen Sie tpm.msc ins Suchfeld oder an der Eingabeaufforderung ein. Unter „Status“ sehen Sie, ob TPM aktiv ist. Wenn nicht, gibt es zwei Möglichkeiten: Ihr Computer hat kein TPM-Modul oder es ist zwar vorhanden, aber deaktiviert. Versuchen Sie, TPM im BIOS einzuschalten.
So kommen Sie ins BIOS
Die TPM-Konfiguration finden
Im BIOS müssen Sie den passenden Eintrag zum TPM finden. Der ist oftmals unter „Fortgeschritten“ oder „Sicherheit“ zu finden. Mitunter heißt der Eintrag „fTPM“. Die Einstellung unterscheidet sich je nach Hersteller und Mainboard. Mehr dazu: hier. Hat man die TPM-Einstellung gefunden, muss diese aktiviert werden („Enabled“).
Beenden Sie die UEFI-Einstellungen (im Allgemeinen mit Taste „F10“).
Überprüfen Sie nach dem Neustart mit tpm.msc, ob TPM jetzt aktiv ist.
Secure Boot aktivieren
Secure Boot ist für Windows 11 ebenfalls notwendig. Durch den „sicheren Start“ akzeptiert das System nur vorher signierte Bootloader. Schadsoftware kann sich dadurch nicht beim Systemstart einnisten.
Ist Secure Boot schon aktiv?
Tippen Sie „Systeminfo“ in das Suchfeld.
In der System-Übersicht unter „Sicherer Startzustand“ („Secure Boot State“) erfahren Sie, ob Secure Boot aktiv ist.
Überprüfen Sie auch den „BIOS Modus“: Steht dort UEFI, dann kann Secure Boot ohne großen Aufwand aktiviert werden. Wird „Legacy (BIOS)“ oder „Vorgängerversion“ angezeigt, sind zusätzliche Schritte erforderlich.
Wenn Secure Boot nicht aktiv ist, müssen Sie ins UEFI/BIOS gehen. Aktivieren Sie „Secure Boot“. Wo ist bei jedem Board-Hersteller anders. In der Regel ist dieser Punkt unter „Sicherheit“ zu finden.
Vorbereitung der Installation
Um Windows 11 zu installieren, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Festplatte muss mit dem Partitionsschema GPT eingerichtet sein, andernfalls bricht die Installation ab mit einer Warnung „Windows kann auf diesem Datenträger nicht installiert werden“.
- Das BIOS muss im UEFI-Modus starten.
Beginn der Installation
Wenn Sie keine aktuelle Windows-DVD haben, können Sie selbst einen Installationsdatenträger erstellen, wahlweise auf DVD oder auf einem USB-Stick.
Installation von DVD
Schalten Sie den PC an und legen Sie zügig die Installations-CD ein. Sorgen Sie dafür, dass der PC von DVD bootet. Nach dem BIOS-Selbsttest erfolgt die Aufforderung „Drücken Sie eine beliebige Taste, um von CD oder DVD zu starten“. Wenn nicht, überprüfen Sie die Bootsequenz-Einstellungen im BIOS und versuchen Sie es erneut. Anschließend werden einige Minuten lang Dateien in den Arbeitsspeicher geladen.
Installation von einem USB-Stick
Stecken Sie den USB-Stick mit den Installationsdateien in einen USB-3-Anschluss des ausgeschalteten PC. Drücken Sie nach dem Einschalten des PC die benötigte Taste, um ins Bootmenü zu kommen, oder stellen Sie die BIOS-Bootsequenz um, damit das Booten vom USB-Stick erfolgt.
Gleichgültig ob Sie von DVD oder USB-Stick installieren, erscheint zuerst das Menü zur Sprachauswahl.
Bei der Sprachauswahl ist meist „Deutsch“ voreingestellt. Bestätigen Sie mit „Weiter“.
Es folgt eine Sicherheitsabfrage, ob Sie Windows wirklich „Jetzt installieren“ wollen. Nach dem Klick auf „Jetzt installieren“ beginnt das Setup.
Product Key zur Aktivierung eingeben
Wenn Sie den Aufkleber mit dem Product Key nicht zur Hand haben (oder er momentan unzugänglich ist, z. B. auf der Unterseite des Notebooks), können Sie an dieser Stelle auf die Eingabe des Product Keys verzichten. Einen eventuellen Haken vor „Windows automatisch aktivieren …“ empfehle ich herauszunehmen. Aktivieren Sie Windows erst dann, wenn Windows und alle Anwendungen funktionieren und Sie ganz sicher sind, dass Sie mit der Windows-Installation nicht noch mal von vorn anfangen müssen.
Windows-Version auswählen
Auf manchen DVD und allen USB-Sticks sind die Dateien für mehrere Windows-Versionen enthalten, siehe Bild. Wählen Sie aus, was Sie installieren wollen. Das hängt aber davon ab, für welche Version Sie einen Lizenz-Key haben.
Nach dem „Weiter“ müssen Sie im nächsten Fenster die Lizenzbedingungen akzeptieren.
Auswahl der Installationsart
Wählen Sie „Benutzerdefiniert: nur Windows installieren (für fortgeschrittene Benutzer)“, denn das „Upgrade“ wäre nur dann möglich, wenn Sie das Setup aus einem laufenden Windows heraus gestartet hätten.
Auswahl der Partition
Nach einigen Minuten zeigt Windows die vorhandenen Partitionen an. Bis jetzt hat das Installationsprogramm noch nichts an Ihrer Festplatte geändert. Wählen Sie die Partition aus, wohin Windows installiert werden soll. Normalerweise ist die erste in Frage kommende Partition schon markiert. Im Bild ist eine 60 GB große Festplatte gezeigt, auf der noch keine Partitionen eingerichtet sind.
Wenn Sie auf einer benutzten Festplatte Windows erneut installieren wollen, werden Sie mehrere Partitionen in der Liste sehen.
- Falls Sie eine Partition auswählen, auf der ein altes oder kaputtes Windows vorhanden ist und Sie diese Partition nicht löschen, bleibt jede Menge Müll zurück: früher installierte Programme, temporäre Dateien und Protokolle und anderes. Eventuelle Schädlinge bleiben erhalten. Ihre „Eigenen Dateien“ werden in einen Ordner „Windows.old“ verschoben, Dateien in anderen Ordnern gehen möglicherweise verloren. Dateien und Ordner, die Sie mit Windows-Bordmitteln verschlüsselt haben, gehen auf jeden Fall verloren.
- Sie sollten besser die für die Installation vorgesehene Partition(en) löschen, eine neue Partition in der gewünschten Größe einrichten und die neu eingerichtete Partition formatieren. Sollte Ihr System mit einem Schädling infiziert sein, ist das die empfohlene Vorgehensweise. Dabei gehen Ihre Daten verloren, sie müssen also vorher gesichert werden.
Wie werden die Partitionen gelöscht und neu erstellt?
- Auf „Laufwerksoptionen (erweitert)“ klicken.
- Ist eine 100 MB große Partition an Anfang der Festplatte („System Reserve“) vorhanden? Wenn es schon ein Betriebssystem auf der Festplatte gibt und Sie gerade ein Zweitsystem installieren wollen, dann muss diese Partition erhalten bleiben. Andernfalls markieren und auf „Löschen“ klicken, die Warnung mit „OK“ bestätigen.
- Die „primäre“ Partition mit dem alten Betriebssystem markieren, „Löschen“, die Warnung bestätigen.
Fehlermeldung: Windows kann nicht auf Laufwerk „0“ Partition „2“ installiert werden (Details anzeigen)
Wenn Sie auf „Details anzeigen“ klicken, lesen Sie:
Windows kann auf dem Datenträger nicht installiert werden. Der ausgewählte Datenträger enthält eine MBR-Partitionstabelle. Auf EFI-Systemen kann Windows nur auf GPT-Datenträgern installiert werden.
Es gibt vier Möglichkeiten, mit oder ohne Erhalt der Daten:
- Ohne Datenerhalt: Sie löschen alle Partitionen der Festplatte. Dabei gehen alle Daten verloren. Das Installationsfenster sieht nun wieder aus wie oben (Nicht zugewiesener Speicherplatz …). Wenn die Windows-Partition nicht die gesamte Festplatte belegen soll, sollten Sie jetzt eine Partition in der gewünschten Größe anlegen. Beginnen Sie nun mit der Installation.
- Mit Erhalt der wichtigen Daten: Stecken Sie eine genügend große Festplatte oder einen USB-Stick in oder an den Computer. Booten Sie von der Windows-Installations-DVD und gehen Sie über „Computerreparaturoptionen“ zur Eingabeaufforderung. Kopieren Sie alle Ordner, die Sie retten wollen, auf die zweite Festplatte. Benutzen Sie dafür beispielsweise den Befehl robocopy. Starten Sie dann den PC neu und löschen Sie alle Partitionen, um Windows installieren zu können.
- Mit Erhalt aller Daten: Stecken Sie eine leere Festplatte in oder an den Computer, die mindestens so groß ist wie die vorhandene. Booten Sie von der Acronis True Image CD und klonen Sie die Festplatte. Bei „Choose Data moving Methode“ wählen sie dabei nicht die Option „Proportional“, sondern „As is“, damit Sie den Klon nötigenfalls zurückkopieren können. Starten Sie dann den PC neu und löschen Sie alle Partitionen, um Windows installieren zu können.
- Mit Datenerhalt und einem Programm für etwa 25 Euro: Bauen Sie die Festplatte aus und stecken Sie diese an oder in einen zweiten PC. Installieren Sie den Esaus Partition Master (35 Euro) oder den Minitool Partition Wizard (49 Euro). Diese Partitionsmanager können das Partitionsschema von MBR in GPT ohne Datenverlust umwandeln.
Wie groß soll die Windows-Partition werden?
Wenn Sie den gesamten Speicherplatz für die Windows-Partition nutzen wollen, markieren Sie den „Nicht zugewiesenen Speicherplatz“ und klicken Sie auf „Weiter“. Weiter geht es wie im Bild 10.9.
Sie wollen einen Teil der Festplatte frei lassen? Es ist überaus vorteilhaft, Betriebssystem und Daten zu trennen.
- Den „Nicht zugewiesenen Speicherplatz“ markieren, auf „Neu“ klicken.
- Entscheiden Sie, wie groß die Partition für das Betriebssystem werden soll. Es ist sehr vorteilhaft, Betriebssystem und Daten zu trennen. Grober Richtwert: Ein Drittel des freien Platzes für das Betriebssystem angeben, „Übernehmen“. Siehe dazu Kapitel 3.4. „Einteilung der Festplatte“ in meinem Buch „Software-Grundlagen“. Falls ein Hinweis folgt, dass eine zusätzliche Startpartition eingerichtet wird, bestätigen.
Der Auswahlbalken steht auf der neuen, großen Partition. „Weiter“.
Wenn Sie einen Teil der Festplatte frei gelassen haben, um dort eine Datenpartition einzurichten, verschieben Sie das Erstellen dieser und weiterer Partitionen besser auf später, damit das Setup-Programm nicht auf die Idee kommt, Windows in die Datenpartition zu installieren oder dort Installationsreste abzulagern.
Windows wird installiert
Status:
• Windows Dateien werden kopiert
• Dateien werden für die Installation vorbereitet
• Features werden installiert
• Updates werden installiert
• Aktion wird abgeschlossen
Jetzt sehen Sie für einige Sekunden ein Fenster „Windows muss neu gestartet werden, um fortzufahren“.
Entfernen Sie die Installations-DVD, während Windows neu startet!
Wenn Windows beim nächsten Start fragt „Drücken Sie eine Taste, um von DVD starten“ bzw. „press any key to boot from DVD“, haben Sie es versäumt, die Installations-DVD herauszunehmen. Drücken Sie in diesem Moment keine Taste, sonst beginnt die gesamte Installation von vorn! Wenn Sie die Installation von einem USB-Stick gestartet haben und Sie das Sprachauswahl-Menü erneut sehen, sollten Sie die (zweite) Installation abbrechen, den Stick herausziehen und den PC neu starten.
• Geräte werden erkannt
• Dienste werden gestartet
• Geräte werden betriebsbereit gemacht
• Vorbereitung läuft
Danach erfolgt ein Neustart.
Windows erfragt die Region und das Tastaturlayout.
Es wird auf Aktualisierungen geprüft.
Wieder ein Neustart.
Falls kein Netzwerkkabel angeschlossen ist, bittet Windows „Lassen Sie sich mit einem Netzwerk verbinden“. Normalerweise sollten Sie auf „Weiter“ klicken. Falls Sie „Ich habe kein Internet“ wählen, haben Sie die Wahl, die Verbindung doch noch herzustellen oder „Mit eingeschränkter Einrichtung fortzufahren“.
Der PC bekommt nun einen Namen. Jeder Ihrer PCs muss einen anderen Computernamen bekommen. Der Name sollte aus Buchstaben und Ziffern bestehen und er sollte ohne Sonderzeichen, Umlaute und Leerzeichen auskommen. Der Unterstrich ist erlaubt. Maximal 14 Zeichen sind zulässig.
Wieder erfolgt ein Neustart.
Wenn Sie anschließend nur lokale Benutzer einrichten wollen (empfohlen, um Microsoft das Absaugen persönlicher Daten zu erschweren), dann ziehen Sie spätestens jetzt das Netzwerkkabel heraus bzw. deaktivieren Sie WLAN.
Nutzung des PC? „Für persönliche Verwendung einrichten“ ist die einzig sinnvolle Option (außer Sie besitzen einen Windows Server).
„Fügen Sie Ihr Microsoft-Konto hinzu“ → „Anmeldeoptionen“ → „Offline-Konto“ → „Vorerst überspringen“ → „Von wem wird dieser Computer genutzt werden?“
Administrator-Namen festlegen
Windows fordert Sie auf, einen (lokalen) Benutzernamen festzulegen. Dieser zuerst eingerichtete Nutzer wird Mitglied der Gruppe der Administratoren und ist gewissermaßen „Teilzeitadministrator“.
Aus Sicherheitsgründen sollten Sie später nur ausnahmsweise mit Administratorenrechten arbeiten. Geben Sie diesem ersten, besonderen Nutzer einen Namen wie „Chef“ oder „Admin“. Später können Sie weitere Benutzer einrichten, die z. B. mit ihren Vornamen benannt werden können.
- Der Benutzername sollte maximal 13 Zeichen lang sein. Umlaute sind erlaubt, aber nicht zu empfehlen (weil einige englischsprachige Anwendungen Umlaute nicht akzeptieren). Wenn Sie mehrere Computer haben, sollten sie auf allen Computern den gleichen Benutzernamen mit dem gleichen Passwort verwenden. Das erleichtert die Herstellung von Netzwerkverbindungen.
- Als nächstes müssen Sie ein Passwort festlegen: „Kennwort eingeben (2x)“. Empfehlung: Weil Sie bis zum Abschluss der Installation noch viele Male den PC starten müssen, ist es praktischer, das Passwort erst später festzulegen oder zunächst ein ganz einfaches Passwort zu verwenden.
Für den Fall, dass Sie das Passwort einmal vergessen, müssen sie nun drei Sicherheitsfragen auswählen und beantworten.
Als nächstes können Sie das Ausmaß der Datenübertragung an Microsoft verringern, indem Sie auf alle Fragen mit „Nein“ antworten.
• Microsoft und Apps den Standort verwenden lassen?
• Mein Gerät suchen?
• Diagnosedaten an Microsoft senden?
• Freihand und Eingabe verbessern?
• Mithilfe von Diagnosedaten angepasste Erfahrungen erhalten?
• Apps Werbe-ID verwenden lassen?
Es erfolgt eine erneute Prüfung auf Updates.
„Vorbereitung läuft. Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern.“
Danach ist Windows 11 fertig installiert.
Die nächsten Schritte:
• Stellen Sie die Netzwerkverbindung her, um nach Updates zu suchen.
• Nun können Sie weitere Benutzer einrichten (beachten Sie den Abschnitt „Alles viel einfacher an der Eingabeaufforderung“).
• Anwendungen installieren.
Windows 11 zu installieren, stellt für viele meiner Mitarbeiter ein Problem dar. Ich habe allgemein gemerkt, dass die IT Kenntnis nicht sehr groß sind. Daher habe ich jetzt ein IT-Consulting Unternehmen für die Firma engagiert.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Windows installieren. Ich habe oft Probleme Software zu installieren. Interessant, dass auf manchen DVD und allen USB-Sticks die Dateien für mehrere Windows-Versionen enthalten sind.