Kommandozeilenbefehle: Übersicht • Variablen • ERRORLEVEL
Einige wichtige Befehle: dir • cd • tree • del • attrib • if • xcopy • robocopy
Shutdown
Einige Beispiele:
shutdown /g /f /t 0 fährt den PC sofort vollständig herunter. Wegen /f werden Anwendungen ohne Vorwarnung geschlossen.
shutdown /g /t 60 fährt den PC in 60 Sekunden vollständig herunter. Der Benutzer könnte mit shutdown /a das Herunterfahren abbrechen.
shutdown /s /f /t 0 fährt den PC sofort nicht vollständig herunter (der letzte Zustand wird gespeichert).
shutdown /r /f /t 0 startet den PC sofort neu.
shutdown /r /f /o startet den PC neu mit erweiterten Startoptionen (Abgesicherter Start).
shutdown /h versetzt den PC in den Ruhezustand.
Statt des Schrägstrichs / kann auch das Minuszeichen – benutzt werden, z. B. shutdown -h .
Wenn Sie den Befehl „shutdown“ eingeben, gefolgt von „ /?“, sehen Sie eine Übersicht der Befehlsparameter
Die folgende Liste ist gekürzt!
Syntax: shutdown [/i | /l | /s | /sg | /r | /g | /a | /p | /h | /e | /o] [/hybrid] [/soft] [/fw] [/f] [/m \\Computer][/t xxx][/d [p:]xx:yy [/c "Kommentar"]] Keine Argumente Zeigt Hilfe an. Dies entspricht /?. /? Zeigt die Hilfe an. Dies entspricht einer Eingabe ohne Optionen. /i Zeigt eine grafische Benutzeroberfläche an. Dies muss die erste Option sein. /l Abmelden. Dies kann nicht mit den Optionen /m oder /d verwendet werden. /s Fährt den Computer herunter. /sg Der Computer wird herunterfahren. Wenn die automatische Neustartanmeldung aktiviert ist, erfolgt beim nächsten Start eine automatische Neuanmeldung, und der letzte interaktive Benutzer wird gesperrt. Nach der Anmeldung werden alle registrierten Anwendungen neu gestartet. /r Fährt den Computer vollständig herunter und startet ihn neu. /g Der Computer wird vollständig herunterfahren und neu gestartet Wenn die automatische Neustartanmeldung aktiviert ist, erfolgt nach dem Neustart des Systems eine automatisch Neuanmeldung, und der letzte interaktive Benutzer wird gesperrt. Nach der Anmeldung werden alle registrierten Anwendungen neu gestartet. /a Bricht das Herunterfahren des Systems ab. Kann nur während der Zeitüberschreitungsperiode verwendet werden. Kombinieren Sie mit /fw, um alle ausstehenden Starts der Firmware zu löschen. /p Schalten Sie den lokalen Computer ohne Timeout oder Warnung aus. Kann mit den Optionen "/d" und "/f" verwendet werden. /h Versetzt den lokalen Computer in den Ruhezustand. Kann mit der Option "/f" verwendet werden. /hybrid Führt ein Herunterfahren des Computers durch und bereitet ihn für einen schnellen Start vor. Muss mit der Option "/s" verwendet werden. /fw Kombinieren Sie dies mit einer Option zum Herunterfahren, um zu bewirken, dass der nächste Start zu der Firmware-Benutzeroberfläche geht. /e Dokumentieren Sie den Grund für das unerwartete Herunterfahren eines Computers. /o Gehen Sie zum Menü Erweiterte Startoptionen und starten Sie den Computer neu. Muss mit der Option "/r" verwendet werden. /m \\Computer Legt den Zielcomputer fest. /t xxx Setzt das Zeitlimit vor dem Herunterfahren auf xxx Sekunden. Der gültige Bereich ist 0-315360000 (10 Jahre), mit einem Standardwert von 30. Wenn die Zeitüberschreitung größer als 0 ist, gilt der /f-Parameter einbezogen. /c "Kommentar" Kommentar zum Grund für den Neustart oder das Herunterfahren. Es sind maximal 512 Zeichen zulässig. /f Erzwingt das Schließen ausgeführter Anwendungen ohne Vorwarnung der Benutzer. Der Parameter /f wird impliziert, wenn ein Wert größer als 0 für den Parameter "/t" angegeben ist. /d [p|u:]xx:yy Geben Sie den Grund für den Neustart oder das Herunterfahren an. "p" gibt an, dass der Neustart oder das Herunterfahren geplant ist. "u" gibt an, dass die Ursache benutzerdefiniert ist. Wenn weder p noch u angegeben ist, erfolgt der Neustart oder das Herunterfahren nicht geplant. xx ist die Hauptgrundnummer (positive ganze Zahl kleiner als 256). yy ist die Nebengrundnummer (positive ganze Zahl kleiner als 65536).
Entfernten PC herunterfahren
Die PCs müssen über ein lokales Netzwerk verbunden sein. Der entfernte PC muss irgend eine Ressource freigegeben haben (sonst ist er in der Netzwerkumgebung unsichtbar). Es ist ratsam, auf jedem PC ein Benutzerkonto mit identischem Namen, identischem Passwort und mit Administratorrechten zu haben.
Das Herunterfahren ist möglich mit einem Befehl wie
shutdown /m \\chef-pc /s /t 120
Die Verzögerung von 120 Sekunden warnt dem Chef vor dem Herunterfahren, falls er noch vor dem PC sitzt. Er kann schnell noch seine Arbeit speichern oder das Herunterfahren mit dem Befehl shutdown /a stoppen, oder Sie müssen den Befehl shutdown /m \\chef-pc /a senden.
Allerdings funktioniert das Herunterfahren nur, wenn zu dem PC bereits eine Netzwerkverbindung besteht (zum Beispiel durch eine kurz vorher beendete Datensicherung). Andernfalls muss man vor dem Shutdown-Befehl mit beispielsweise
net use z: \\chef-pc\daten
oder
net use \\chef-pc\ipc$ (passwort (eines Admins)) /user:(ein Admin)
eine Netzwerkverbindung herstellen.
Wenn der Shutdown-Befehl die Fehlermeldung „Zugriff verweigert“ bringt, müssen Sie einmalig das Herunterfahren folgendermaßen freischalten.
Das Herunterfahren freischalten
Bei einem Windows Professional oder Windows Server gibt man an der Eingabeaufforderung den Befehl „secpol.msc“ ein. Gehen Sie zu den „Lokalen Richtlinien“ → „Zuweisung von Benutzerrechten“. Sowohl bei „Erzwingen des Herunterfahrens von einem Remotesystem aus“ als auch bei „Herunterfahren des Systems“ fügen Sie den Benutzer hinzu, der den Computer herunterfahren darf. Danach „secpol“ beenden und Windows neu starten. Vor dem nächsten Versuch nicht vergessen, eine Netzwerkverbindung herzustellen.
Unter Windows Home gibt es den Befehl secpol.msc nicht. Die folgende Anleitung sollte mit jeder Windows-Version funktionieren:
Geben Sie an der Eingabeaufforderung mmc ein. Starten Sie die Microsoft Management Console als Administrator.
„Datei“ → „Hinzufügen/Entfernen“ → „Gruppenrichtlinienobjekt-Editor“ → „Hinzufügen“ → „Lokaler Computer“ → „Fertigstellen“ → „OK“.
In der linken Spalte der MMC-Konsole gibt es jetzt die „Richtlinien für lokaler Computer“. Erweitern Sie diese:
„Computerkonfiguration“ → „Windows-Einstellungen“ → „Sicherheitseinstellungen“ → „Lokale Richtlinien“ bis „Sicherheitsoptionen“.
Unter den „Sicherheitsoptionen“ suchen Sie nach „Netzwerkzugriff: Modell für gemeinsame Nutzung und Sicherheitsmodell für lokale Konten“ und bestätigen Sie die Sicherheitseinstellung „Klassisch – lokale Benutzer authentifizieren sich als sie selbst“ mit „OK“.
Klicken Sie jetzt in der linken Spalte auf „Zuweisen von Benutzerrechten“.
„Erzwingen des Herunterfahren von einem Remotesystem aus“ sollte „Administratoren“ möglich sein (Sie können auch weitere Benutzer oder „Jeder“ hinzufügen).
Schließen Sie die MMC. „Konsoleneinstellungen in Konsole1 speichern?“ bestätigen Sie mit „Ja“. Standardmäßig erfolgt die Speicherung in der Datei "%USERPROFILE%\AppData\Roaming\Microsoft\Windows\Startmenü\Programme\Windows-Verwaltungsprogramme\Konsole1.msc". Speichern Sie die Datei besser auf dem Desktop, dort ist sie leichter wiederzufinden.
Anschließend müssen Sie den PC neu starten. Stellen Sie eine Netzwerkverbindung her. Danach sollte der PC einen Remote Shutdown nicht mehr verweigern.
Es klappt noch immer nicht
Es ist schon merkwürdig: Wenn man alle Einstellungen der Microsoft Management Konsole überprüft und dabei nichts verändert hat, funktioniert anschließend der Shutdown meistens.
Wenn nicht: Doppelklicken Sie auf die Datei Konsole1.msc und wiederholen Sie die obige Prozedur der MMC einfach noch einmal, das hilft vielleicht.
Eventuell hilft ein Eintrag in der Registry. Starten Sie regedit als Administrator. Gehen Sie zum Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows \CurrentVersion\Policies\System.
Rechtsklick auf „System“ → „Neu“ → „DWord (32 Bit)“. Den neuen Schlüssel nennen Sie „LocalAccountTokenFilterPolicy“ und setzen Sie den Wert auf „1“. Starten Sie Windows neu.
Herunterfahren per Stapeldatei
Wenn Sie den Arbeitstag beenden wollen und mit mehreren PCs gearbeitet haben, ist es lästig, von PC zu PC zu gehen und jeden einzeln herunterzufahren. Einfacher ist es, alle PCs mit einer Stapeldatei herunterzufahren. Hier ein Beispiel, wie der PC mit der Adresse 192.168.178.72 heruntergefahren werden kann, vorausgesetzt das Herunterfahren ist freigeschaltet.
SET PC-NAME=192.168.178.72 REM PC-NAME kann IP-Adresse oder Netzwerkname sein :START REM Pruefen, ob der PC %PC-NAME% im Netzwerk erreichbar ist net view \\%PC-NAME% >nul 2>nul if errorlevel 1 (GOTO KeinNetz) else GOTO NetzOK :KeinNetz REM Der PC %PC-NAME% ist nicht erreichbar! ECHO Taste druecken fuer neuen Versuch PAUSE GOTO START :NetzOK cls ECHO Der PC %PC-NAME% ist erreichbar und wird in 10 Minuten heruntergefahren. shutdown -s -f -m \\%PC-NAME% -t 600 PAUSE