- Inhaltsverzeichnis
- Welche Attribute gibt es?
- Das Archivbit und dessen Nutzung
- Differentielle Sicherung
- Verwandte Themen
- Übersicht Software
- Wie funktioniert ein Dateisystem
- Attribut-Changer
Inkrementelle Sicherung
Welche Attribute gibt es?
Jede Datei hat zahlreiche Eigenschaften: Name, Typ, Länge, Datum und Uhrzeit. Zusätzlich verfügt jede Datei über einige Attribute, von denen das „Read Only“ („Nur Lesen“) das bekannteste ist. Zwei weitere Attribute sind „Archiv“ und „Versteckt“ (engl. „Hidden“). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine beliebige Datei und dann mit der linken Maustaste auf „Einstellungen“, um die Attribute zu sehen. In der rechten unteren Ecke finden Sie die Dateiattribute.
Das Archivbit und dessen Nutzung
Bei „Archiv“ ist standardmäßig ein Haken zu sehen. Das Betriebssystem setzt den Haken jedesmal automatisch, wenn eine Datei neu erstellt, verändert, umbenannt oder in ein anderes Verzeichnis verschoben wird. Dieses Archiv-Kennzeichen zeigt den Datensicherungsprogrammen, dass es von der Datei noch keine aktuelle Sicherung gibt.
Jedes Datensicherungsprogramm kann dieses Bit auswerten und je nach Voreinstellungen das Bit zurücksetzen (den Haken entfernen) oder unverändert belassen.
Als Beispiel seien hier die Befehle xcopy und robocopy genannt, die an der Eingabeaufforderung verwendet werden können (mehr dazu im Kapitel 9.4 des Buches „Datensicherung für Home und Office“).
- Ist der Parameter /m angegeben, wird das Archivbit nach dem Kopieren gelöscht.
- Ist der Parameter /a angegeben, wird das Archivbit nach dem Kopieren nicht verändert.
Damit sind zwei verschiedene Sicherungsstrategien möglich: inkrementelle und differentielle Sicherung.
Inkrementelle Sicherung
Der ersten inkrementellen Sicherung muss eine Vollsicherung vorangehen, bei der alle kopierten Dateien als gesichert gekennzeichnet worden sind, indem das „Archiv“-Attribut zurückgesetzt (gelöscht) wird. Kommen neue Dateien dazu oder werden Dateien geändert, setzt Windows deren Archivbit. Bei den nachfolgenden „inkrementellen“ Sicherungen wird das Archivbit ausgewertet und es werden nur diejenigen Dateien gesichert, die seit der vorhergehenden inkrementellen Sicherung erstellt oder geändert worden sind. Sobald eine Datei gesichert (kopiert) ist, wird deren Archiv-Bit deaktiviert (gelöscht).
Differenzielle Sicherung
Vor der ersten differenziellen Sicherung wird eine Vollsicherung durchgeführt, bei der alle gesicherten Dateien als „archiviert“ gekennzeichnet werden (das „Archiv“-Attribut wird dazu zurückgesetzt). In den folgenden Tagen werden alle Dateien kopiert, die seit der letzten Vollsicherung erstellt bzw. geändert wurden. Das Archiv-Attribut wird dabei nicht geändert.
Wenn beispielsweise am Montag eine Vollsicherung erfolgte, werden am Dienstag die Veränderungen seit der Montagssicherung gesichert, am Mittwoch die Änderungen von Montag bis Mittwoch usw.
- Vorteil: Für eine Wiederherstellung werden nur zwei Datenträger benötigt: die letzte Vollsicherung und die letzte Differentialsicherung. Die Wiederherstellung der Daten erfolgt deutlich schneller als bei einer inkrementellen Sicherung.
- Nachteil: Der Zeit- und Platzbedarf für die Sicherung wächst jeden Tag. Je nach Umfang der täglichen Änderungen wird es immer wieder einmal notwendig sein, eine Vollsicherung einzuschieben.