Virtuelle Maschinen
Eine „Virtuelle Maschine“, abgekürzt „VM“, ist das Abbild eines realen Computers, der auf einem anderem Computer, dem „Hostsystem“, simuliert wird. Aus Sicht der virtuellen Maschine hat sie Rechenleistung, Arbeitsspeicher und andere Ressourcen des gastgebenden PCs allein zur Verfügung. Auf einem Hostsystem können mehrere virtuelle Maschinen gleichzeitig laufen, die voneinander isoliert sind. Eine Software. die „Hypervisor“ oder „Virtual-Machine-Monitor“ genannt wird, verteilt die Ressourcen des PCs an die VMs.
Der direkte Austausch von Daten und gegenseitige Beeinflussung sind zunächst unterbunden, es können aber Daten mit anderen virtuellen Maschinen oder dem Hostsystem über Netzwerkverbindungen o. a. ausgetauscht werden. Virtuelle Maschinen können auf zwei Arten erzeugt werden:
- Es wird eine „leere“ Maschine erzeugt und diese mit einer Neuinstallation eines Betriebssystems gefüllt,
- Ein vorhandenes Betriebssystem wird in eine virtuelle Maschine umgewandelt (virtualisiert). Eine reale Hardware mit installierter Software wird in einen Ordner auf dem Host-System verwandelt.
Es gibt Virtualisierungssoftware von mehreren Firmen, die wichtigsten Firmen sind VMware, Oracle und Microsoft. Die virtuellen Maschinen unterschiedlicher Firmen sind nicht kompatibel, können aber teilweise konvertiert werden.
Verwendung virtueller Maschinen
Die Verwendung virtueller Maschinen kann einige Vorteile mit sich bringen.
Unabhängigkeit von der Hardware
Geht an einem Computer die Hauptplatine kaputt, ist es meist unmöglich, eine identische Hauptplatine zu beschaffen. Muss man die defekte Hauptplatine durch einen anderen Typ ersetzen, wird Windows wahrscheinlich nicht mehr starten. Windows und alle Anwendungen neu zu installieren, Lizenzen zu beschaffen und Daten zu übertragen kann sehr aufwendig sein.
Geht bei einer virtuellen Maschine der Host-PC kaputt, ist das überhaupt kein Problem: Man kopiert den Ordner, der die virtuelle Maschine enthält, auf einen neuen oder anderen Host-PC und betreibt die VM dort weiter.
Keine Notwendigkeit, alte Hardware aufzubewahren
Sie müssen einen alten Computer mit einem veralteten Betriebssystem aufheben, weil
- es für ein wichtiges Gerät keine Treiber für Windows 10 gibt,
- Ihr Lieblingsspiel nicht auf Windows 10 läuft,
- es für eine wichtige, teure Software kein Update auf Windows 10 gibt oder dieses Update unangemessen teuer wäre,
- Sie Ihre Geschäftssoftware zehn Jahre betriebsbereit halten müssen für den Fall, dass das Finanzamt eine Betriebsprüfung anordnet.
In all diesen Fällen ist es sinnvoll, den alten Computer durch eine virtuelle Maschine zu ersetzen.
Nachdem Sie die VM und zusätzlich eine Kopie der VM auf einem langlebigen Datenträger getestet haben, können Sie den alten PC entsorgen (aber dessen Festplatte ausbauen und sicherheitshalber aufheben).
Sie wollen ein neues Betriebssystem ausprobieren
Um ein zweites Betriebssystem zu installieren, müssten Sie Platz frei machen, normalerweise indem Sie die Partitiom mit dem primären Betriebssystem verkleinern. Und nach dem Test stellen Sie die ursprünglichen Partitionen wieder her. Diesen Aufwand und das damit verbundene Risiko können Sie sich mit einem virtuellen Betriebssystem ersparen.
Der alte PC ist zu langsam, doch eine Aufrüstung ist nicht möglich
Der alte PC als VM kann auf einem modernen Host-Computer sehr viel schneller reagieren. Ein virtuelles Windows XP beispielsweise bootet in acht Sekunden auf einem einigermaßen modernen Host-PC.
Mehrere Computer mit einem gemeinsamen Bildschirm
Sie arbeiten an zwei oder mehr Computern im häufigen Wechsel? Sie müssen Daten von einem zum anderen Computer übertragen?
Und Sie haben weder den Platz noch das Geld, mehrere Bildschirme, Tastaturen und Mäuse aufzustellen?
Eine mögliche Lösung ist ein „KVM-Umschalter“: damit werden die Anschlüsse von Keyboard, Video und Maus (oft auch noch Audio-Input und -output) von mehreren Computern auf eine Bedieneinheit umgeschaltet. Zum einen ist das nicht billig (100 Euro einschließlich Kabeln) und andereseits sehen Sie immer nur einen PC.
Die alternative Lösung wäre, einen von zwei Computern als virtuelle Maschine zu betreiben. Stellen Sie den Bildschirm senkrecht und dann nutzen Sie die obere Hälfte des Bildschirms für den einen PC und die untere Hälfte für den anderen.
Einen Bildschirm mit der Auflösung 3840 x 2160 können Sie in vier Fenster jeweils mit HD-Auflösung 1920 x 1080 aufteilen und vier Computer gleichzeitig im Blick behalten. Und sollte einer der Computer zeitweilig wichtiger werden, gönnen Sie ihm den ganzen Bildschirm.
Welche Virtualisierungssoftware gibt es?
Virtuelle Maschinen mit VMware
Virtuelle Maschinen mit VirtualBox von Oracle.
Umwandlung vom VMware-Format ins VirtualBox-Format
Kopiert von: https://www.datamate.org/virtualisierung-alter-windows-server-mit-virtualbox/
Wenn man mit VMWare eine vmx-Datei oder vmdk-Datei erzeugt hat, kann man diese bei Bedarf ins VirtualBox-Format (.vdi) konvertieren.
Grundsätzlich kann Virtualbox mit dem vmx- und vmdk-Format umgehen. So kann die eben erzeugte Image-Datei in Virtualbox importiert werden und man kann sich über einen virtualisiertes Windows Server oder ein Windows-System freuen.
Doch ein gravierender Nachteil der VMware-Images gegenüber dem vdi-Images von Virtualbox ist die fehlende Möglichkeit den Speicherplatz dynamisch zu verwalten bzw. zu verkleinern. Mit vmdk wird aus einer 100 GB großen Festplatte eine 100 GB große Image-Datei. Wenn die Festplatte des ursprünglichen Rechners nur zur Hälfte gefüllt war, dann bietet vdi die Möglichkeit das Image entsprechend zu verkleinern und bei Bedarf nachträglich dynamisch zu vergrößern.
Aus diesem Grund konvertieren wir die vmdk-Datei in eine vdi-Datei. Dies geschieht am einfachsten über die Kommandozeile eines Linux- oder Windows-Rechners auf dem bereits Virtualbox installiert ist. Der entsprechende Befehl für die Konvertierung lautet:
VBoxManage clonehd --format vdi /path/to/original.vmdk /path/to/converted.vdi
Auch für diesen Schritt sollte man genügend Zeit einplanen.
Fallstricke bei der Virtualisierung
Kopiert von: https://www.datamate.org/virtualisierung-alter-windows-server-mit-virtualbox/
Wo lauern Fallstricke bei der Virtualisierung von Windows-Servern?
Die Virtualisierung von alten Windows-Servern oder z.B. Windows XP Systemen ist definitiv kein Hexenwerk. Mit ausreichender Zeit und etwas Geduld kann man schon bald die alte Hardware zum Elektroschrott geben. Bedenken Sie dabei, dass Sie die Festplatte fachgerecht entsorgen bzw. sicherstellen, dass die darauf enthaltenen Firmendaten wirkungsvoll gelöscht wurden.
Trotzdem lauern auf dem Weg der Virtualisierung ein paar Fallstricke, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Sie sollten diesen Abschnitt auf keinen Fall überspringen, da jeder der folgenden Punkte das Potenzial hat Sie viel Zeit und Mühe zu kosten.
Kein geeignetes Speicherziel
Prüfen Sie vor dem Start der Virtualisierung die Größe der Festplatten des Ursprungssystems. Sie benötigen ein Speichermedium das mindestens so groß ist, wie die ursprüngliche Festplatte.
Kein USB-Support
Unterschätzen Sie nicht das Alter der Systeme. Heute ist es normal, dass jeder Rechner USB 2.0 oder vielleicht sogar USB 3.0 unterstützt. Vor 10 Jahren war nicht jeder Rechner mit USB-Buchsen ausgestattet bzw. externe Festplatten mit mehr als 2 TB werden von alten 32-bit Betriebssystemen nicht erkannt. Auch das Booten von USB war vor 10 Jahren kein Standardfeature.
Kein DHCP, dafür feste IP-Adresse
Prüfen Sie vor dem Start der Virtualisierung, dass in dem Rechner keine feste IP-Adresse eingetragen ist. Es ist deutlich einfacher einen Rechner mit aktiviertem DHCP unter einer anderen IP- Adresse in Betrieb zu nehmen.
Zugangsdaten prüfen
Auch das mag auf den ersten Blick trivial erscheinen. Doch uns sind schon Systeme untergekommen, für die keine Login-Daten vorlagen und die man deshalb auf keinen Fall neu starten durfte. Klären Sie solche Dinge, bevor Sie loslegen.
Sind alle Lizenzschlüssel und Aktivierungskeys vorhanden
Nicht nur Windows, sondern auch kommerzielle Software verlangen teilweise bei einer Veränderung der Hardware eine erneute Aktivierung. Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Lizenzen vorliegen haben bevor Sie mit der Virtualisierung beginnen
Auf Hardware-Dongle prüfen
Frühere Produkte aus dem Haus Adobe sind bekannt dafür, dass für die Nutzung ein Hardware-Dongle (Kopierschutz-Stecker) in Form eines USB-Sticks benötigt wird. Prüfen Sie, ob dieser Dongle fest mit der Hardware gekoppelt ist, oder ob dieser auch durch Virtualbox an das System durchgereicht werden kann. Unsere Erfahrung ist, dass solche Hardware-Dongle alle Pläne einer Virtualisierung wirkungsvoll vereiteln.
Ich bin derzeit auf der Suche nach Maschinen für die Möbelindustrie. Virtuelle Maschinen wären aber auch wirklich sehr cool. Vielleicht gibt es die ja auch für Möbelindustrie.
Damit können Sie aber nur virtuelle Möbel herstellen. Vielleicht für die 3D-Planung oder für virtuelle Puppenstuben?